Die besten Spieler müssen solche Bogen benutzt haben. Sie sind gut verarbeitet und für die musikalischen Anforderungen der Zeit außerordentlich leistungsfähig. Wir kennen diesen Bogentyp auch als Corelli- oder Tartinibogen. Es ist anzunehmen, dass diese beiden Musiker, die für die Violinmusik so Hervorragendes geleistet haben, im Besitz solcher Bogen waren. Es gibt jedoch leider keine genauen Hinweise darüber, ob sie direkt am Entwicklungsprozess beteiligt waren. Von ihnen wird zwar berichtet, dass sie jeweils einen längeren Bogen benutzt haben als ihre Vorgänger, Tartini soll außerdem die Kannelierung der Stange eingeführt haben. Gesicherte Belege gibt es hierfür jedoch nicht. Die Geiger und Komponisten Arcangelo Corelli (1653-1713) und Giuseppe Tartini (1692-1770) wurden auch durch ihre Kompositionen von Violinsonaten berühmt. Der Bogentyp, der zu ihrer Zeit in Gebrauch war, wird deshalb heute auch italienischer Sonatenbogen genannt. Für diese hochwertigen Streichwerkzeuge wurden die besten vorhandenen Materialien verwendet. Beliebtes Holz war das sogenannte “Schlangenholz”, es wurden jedoch auch andere, äußerst harte, meist tropische Hölzer, wie Massaranduba, Eisenholz, Ebenholz, Blauholz, etc. verarbeitet. Inventarlisten belegen, dass für einen solchen Bogen aus “indianischem Holze”, also Überseeholz, ein Vielfaches des Preises eines einfachen Bogens aus “ordinärem” Holz zu bezahlen war.

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