Noch 1750 waren im deutschsprachigen Raum hauptsächlich Steckfroschbogen in Gebrauch. In Leopold Mozarts “Versuch einer gründlichen Violinschule” 1756 werden in den aufgeführten Darstellungen ausschließlich Bogen mit diesem Mechanismus gezeigt. Auf Darstellungen der Zeit ab 1650 tauchen jedoch gelegentlich Knöpfe am Stangenende aus Holz, Horn oder Elfenbein auf. Sie könnten nur zur Verzierung angebracht worden sein, Gegengewichte zur Schwerpunktregulierung gewesen sein oder aber als Schraubenknöpfe gedient haben. Es wird in der Literatur jedoch nirgends eine Vorrichtung erwähnt, mit der ein Spannen oder Lockern der Haare möglich gewesen wäre. Hätte eine solche existiert, wäre es ein seltsames Zusammentreffen und Versehen gewesen, wenn die beiden umfassendsten Berichterstatter über die Instrumente der Zeit, Mersenne und Praetorius, nichts darüber gesagt hätten. Diese gedrechselten Teile dienten also als Gewichtsausgleich für die zu dieser Zeit teilweise sehr langen Bogen. Wir sehen heute die Entstehung der ersten Schraubfroschbogen um 1720 - 30.

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