Bei diesem hier abgebildeten italienischen Streichbogen aus dem 16. Jahrhundert sieht man sehr deutlich die Befestigung der Haare direkt an der Stange. Das untere Stangenende ist möglicherweise beschnitten, der Steckfrosch eine spätere Ergänzung. Im Gegensatz zur Violine, deren Qualitäten sich meist durch Umbau für den jeweils neuen Geschmack verändern ließen, wurde der Bogen, war er aus der Mode gekommen, beiseite gelegt. Vielleicht wurde er zum Heizen oder als Tomatenstock im Gemüsebeet verwendet. Es war leichter, einen neuen Bogen herzustellen, als den alten so umzubauen, dass er den neuen Erfordernissen entsprach. Die aus dieser Zeit und später erhaltenen Spielmannsbogen, die hauptsächlich zur Tanzmusik Verwendung fanden, sind aus einheimischen Hölzern, wie Lärche, Weide oder Buche - oder hier Palmenholz - gefertigt. Diese Hölzer sind nach heutigen Gesichtspunkten viel zu weich und zu leicht, da sie eine sehr geringe Dichte haben.

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