Durch die Varianz der Biegungstiefe bei der Herstellung eines Violinbogens lässt sich die Spiel und Tonqualität eines Bogens entscheidend beeinflussen. Der Grund dafür liegt in der Festigkeit der Haarspannung im Spielzustand. Spannt man einen Bogen mit sogenannter deutscher Biegung auf einen Haarabstand zur Stange von ca. 8 mm, so ist der Bezug deutlich straffer, als wenn ein Bogen französischer Biegung auf den gleichen Abstand von Haar und Stange gebracht wird. Die Folge ist, dass die Haare des deutschen Bogens straff auf der Seite liegen, die des französischen Bogens jedoch die Seite weicher berühren. Hier erzeugt der Bogen ohne größeren Druck auf die Seite einen runden, großen Ton. Die andere, tiefer gebogene Stange benötigt einen größeren vertikalen Druck, um die Seite überhaupt mitzunehmen. Der Effekt ist ein nicht immer gewolltes Nebengeräusch bei jedem Bogenwechsel.

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